Microsoft plante, Sony “aus dem Geschäft zu drängen

In einer Enthüllung aus einem internen E-Mail-Thread während der Anhörung der FTC gegen Microsoft wurde offengelegt, dass Microsoft ehrgeizige Pläne hat(te), Sony in der Spieleindustrie zu übertreffen.

Die E-Mail aus dem Jahr 2019 stammte von Matt Booty, dem damaligen Leiter der Xbox Game Studios von Microsoft, an den Xbox-Finanzchef Tim Stuart.

Booty drängte Stuart, stark in den Erwerb von Spielinhalten zu investieren, und schlug vor, dass Microsoft in einer einzigartigen Position sei, um Sony “aus dem Geschäft zu drängen”, indem es im Jahr 2020 2 bis 3 Milliarden US-Dollar investiert. Ziel sei es, zu verhindern, dass Konkurrenten einen Vorsprung bei den Inhalten erlangen, und Microsofts Position auf dem Markt für Spieleabonnements zu stärken.

Zudem wies Booty auch darauf hin, dass es für jedes Unternehmen schwierig sei, einen neuen Video-Streaming-Dienst in großem Umfang zu starten: “Es ist praktisch unmöglich für jeden, einen neuen Video-Streaming-Dienst in großem Umfang zu starten.” Er bezeichnete Sony als den einzigen wirklichen Konkurrenten zu Microsofts Game Pass.

Der E-Mail-Thread deutete auch auf eine mögliche Änderung der Politik von Microsoft hin. Das Unternehmen erwog, seine Politik der Veröffentlichung eigener Spiele auf Xbox Game Pass am selben Tag, an dem sie anderswo veröffentlicht werden, umzukehren – ein Schritt, gegen den Booty war. Gut so!

Seit der E-Mail hat Microsoft erhebliche Fortschritte in seiner Akquisitionsstrategie gemacht. Das Unternehmen hat Bethesda für 7,5 Milliarden US-Dollar übernommen und arbeitet derzeit am Abschluss eines 68,7 Milliarden US-Dollar schweren Deals mit Activision Blizzard. Darüber hinaus hatte Microsoft auch die Übernahme von SEGA und Bungie in Betracht gezogen, um den Xbox Game Pass weiter zu stärken. Diese Akquisitionen übersteigen bei weitem die von Booty für 2019 genannte Zahl von 2 bis 3 Milliarden Dollar, was auf Microsofts aggressiven Ansatz zur Dominanz in der Spieleindustrie hindeutet.

Foto von Lee Paz auf Unsplash