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Mundaun: Eine lokale Horrorgeschichte in ungewöhnlicher Optik für Xbox im Test
Wir haben einen Review-Key vom Horrorspiel Mundaun erhalten und der Rüdiger hat sich den Titel etwas näher für euch angeschaut.
Wer an die Schweiz denkt hat erstmal Uhren, Schokolade, Käse und die Alpen im Kopf und weniger Videospiele. Mit Mundaun, einem Grusel Adventure könnte sich das ändern. Dem Ein-Mann-Entwickler Studio Hidden Fields ist bereits in den ersten Wochen nach Release viel Beachtung zugekommen. Auch ich konnte mich, danke eines Review Codes, in die Schweizer Alpen begeben und einiges erleben.
Für den Erfinder und Entwickler des Games, Michel Ziegler, haben die Alpen und insbesondere die Kultur des Schweizer Kantons eine besondere Bedeutung. Das Spiel ist stark inspiriert von dortigen Sagen und Kulturgeschichte. Der Ort und Piz Mundaun, 2063 Meter über dem Meeresspiegel, im Kanton Graubünden gelegen, ist der Schauplatz des Games. Damit ist auch klar, dass es Mundaun wirklich gibt. Während sich die Geschichte im Game aus lokalen Sagen und der düsteren Seite der Alpen speist, findet man aber auch echte Gebäude, wie die örtliche Kapelle im Spiel wieder.
Diese Vorbemerkungen sind in diesem Fall wichtig, um das Horror-Adventure besser einordnen zu können und das Besondere zu erkennen. Ja, ich höre die Stimmen, komm doch endlich zum Gameplay. Los geht’s.
Nach dem mysteriösen Tod des Großvaters kehrt der Hauptprotagonist, Curdin, zurück an den Ort seiner Kindheit, an den Berghof am Hang eines Zwillingsgipfel, um Abschied zu nehmen. Von hier aus beginnt das Abenteuer, in der First Person Sicht und in einer einzigartigen Atmosphäre. Das gesamte Spiel ist komplett von Hand gezeichnet. Jede Textur, alle Szenen und jede Figur sind aus Bleistiftzeichnungen in die Spielwelt übertragen worden. Das führt zu einer besonderen Ästhetik und unterstreicht optimal den düsteren Einschlag des Games. Es erinnert an alte Schwarz-Weiß Filme und alte Fotografien. Ja, das Game ist monochrom gehalten. Die besondere Atmosphäre wird zudem von einem sehr gelungenen und authentischen Sound unterstützt. Nicht nur, dass ein typischer, alpiner Klangteppich unaufdringlich und doch sehr passend im Ohr ankommt. Auch die Sprachausgabe ist besonders. Mundaun ist komplett in Rätoromanisch vertont. Einer Untergruppe der romanischen Sprachen, die im Kanton Graubünden von etwa 60000 Menschen gesprochen wird. Natürlich ist dies in Deutsch untertitelt. Die Optik gepaart mit der Sprachausgabe verleihen dem Spiel die ganz besondere Atmosphäre und Originalität, die man durchaus als künstlerisch sehen kann.
Obwohl euch der Pfarrer geschrieben hat, dass der Großvater beerdigt wurde, findet ihr die verkohlte Leiche in der abgebrannten Scheune. Das Grab am Friedhof ist offen. Seltsam. Schnell merkt ihr, dass hier oben in den Bergen nicht alles mit rechten Dingen vorgeht. Die ersten Orte, die ihr erkundet, sind das Wohnhaus des Opas. Dort gefundene Bilder, Skizzen werden automatische dem Tagebuch hinzugefügt. Dieses Tagebuch dient neben der Übersicht aktueller und optionaler Aufgaben auch als Unterstützung zum Lösen von Rätsel. So findet ihr auf den Rückseiten von Fotos immer mal wieder Hinweise. Im Inventar sammelt ihr Gegenstände zur späteren Verwendung. Gefunden Schlüssel öffnen verschlossene Türen, Patronen dienen als Munition für das Gewehr oder den in der Kapelle gefundenen Ziegenkopf braucht ihr für das spätere Treffen mit gruseligen Gestalten.
Während nach wichtigen Abschnitten automatisch gespeichert wird, kann man an der, wie ich finde, unheimlichen Wanduhr manuell speichern. Diese Wanduhren sind an unterschiedlichen Orten verteilt. Und so erkundet ihr die Gegend weiter, setzt euch auf Bänke an Aussichtspunkten, das gleichzeitig die Spielkarte zeichnet, führt Gespräche mit dem Pfarrer und sonstigen, teils eigentümlichen Protagonisten. So ist Mundaun viel mehr als ein Walking Simulator. Es öffnet sich eine große Welt voller rustikaler Orte und verschieden Spielmechaniken, wie Heuwagen fahren, Schlittenfahren oder die Nutzung einer Heugabel bzw. altertümlichen Gewehren.
Sobald es Nacht wird, erscheinen vermehrt Spukgestalten. Wandelnde Strohmänner, Soldaten aus längst vergangen Kriegen oder Imker stehen euch im Weg bzw. verfolgen euch. Mundaun lässt einem über die gesamt Spieldauer die Freiheit, wie man spielt. So kann man die Gegner umgehen und sich verstecken oder bekämpfen. So könnt ihr das Game auf eure eigene Weise und Geschwindigkeit bestreiten. Mit einigen optionalen Aufgaben könnt ihr Euch aufleveln und z.B. den Geisteszustand stärken, damit Gegnerbegegnungen leichter werden oder mit der Lektüre von Büchern das Gewehrhandling verbessern. Doch zu keinem Zeitpunkt war dies von vordinglicher Wichtigkeit für das Weiterkommen um das dunkle Geheimnis hinter dem Tod des Opas zu lüften.
Mundaun ist für Xbox, Windows, PS4 und PS5 ab €16,99 erschienen. Eine Nintendo Switch Version wird zu einem späteren Zeitpunkt erscheinen. Gespielt habe ich auf der Xbox Series X. Dort läuft das Spiel mit 60 FPS und ich habe keine Bugs entdeckt.
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