Spiele
Verliert Xbox sein Profil? Wohin führt die Multiplattform-Strategie?

Microsofts Strategie bringt kurzfristig Erfolge – doch langfristig stellt sie die Identität der Xbox-Plattform infrage. Für dich als Spieler bedeutet das: Mehr Auswahl, aber vielleicht auch weniger echte Exklusivität auf der Xbox.
TL;DR: Microsoft öffnet die Xbox zunehmend für andere Plattformen – für manche Entwickler ein Zeichen, Xbox-Versionen ganz zu streichen. Die Strategie wirkt mutig, aber auch widersprüchlich. Was bleibt von der Xbox als eigenständige Plattform?
Was ist eine Konsole ohne ihre exklusiven Spiele? Diese Frage drängt sich auf, wenn man Microsofts aktuellen Kurs betrachtet. Immer mehr ehemals Xbox-exklusive Titel erscheinen zeitgleich auch auf der PlayStation 5 – DOOM: The Dark Ages, Gears of War: Reloaded und weitere sind dafür nur die jüngsten Beispiele. Nur Avowed und South of Midnight bleiben 2025 vorerst Xbox-exklusiv – und selbst das scheint mehr Ausnahme als Regel.
Das wirft Fragen auf. Nicht nur bei Spielern, sondern auch bei Entwicklern und Publishern. Christopher Dring, Mitgründer von The Game Business, berichtet in einem Podcast von wachsender Verwirrung in der Branche. Wenn Microsoft selbst kaum noch an Exklusivität glaubt – warum sollten es Dritte tun?
Man kann argumentieren, dass Microsoft lediglich der Realität ins Auge sieht: Die PlayStation ist in puncto Marktanteil und Reichweite derzeit schlicht stärker. Doch genau darin liegt auch das Problem. Denn je mehr Microsoft auf Multiplattform setzt, desto stärker verfestigt sich die Marktführerschaft der Konkurrenz – und desto weniger bleibt von Xbox als Alleinstellungsmerkmal übrig.
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Multiplattform-Erfolg – aber zu welchem Preis?
Natürlich ist es aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll, erfolgreiche Marken auch auf anderen Systemen zu verkaufen. Hi-Fi Rush, Sea of Thieves oder Pentiment zeigen, dass Xbox-Titel auf der PlayStation gut ankommen. Doch ist das wirklich ein nachhaltiger Weg?
Einige Publisher scheinen diese Strategie eher als Kapitulation denn als Innovation zu werten. Wenn selbst First-Party-Spiele nicht mehr exklusiv erscheinen, sinkt der Anreiz, eigene Ressourcen in Xbox-Versionen zu stecken. Der Markt folgt der Aufmerksamkeit – und die liegt zunehmend anderswo.
Was uns als Beobachter:innen bleibt, ist ein schales Gefühl: Wird hier langfristig wirklich eine starke, eigenständige Plattform verfolgt – oder ordnet sich Xbox dem breiteren Microsoft-Ökosystem unter und verabschiedet sich schleichend vom klassischen Konsolengeschäft?
Zukunftspläne: Handheld und Next-Gen – aber wohin führt das?
Microsoft betont, dass Xbox nicht am Ende sei – im Gegenteil. Es wird an einem neuen Handheld gearbeitet, gemeinsam mit ASUS. Erste Bilder machen bereits die Runde. Auch ein Nachfolger der Xbox Series X|S ist fest eingeplant und soll laut internen Quellen den größten technischen Sprung aller Xbox-Generationen bringen.
Doch auch hier stellt sich die Frage: Wofür? Eine leistungsstarke Hardware ist nur so viel wert wie das Ökosystem, das sie trägt. Und wenn genau dieses Ökosystem durch Multiplattform-Strategien verwässert wird, droht die neue Konsole zu einem teuren, aber austauschbaren Gerät zu werden.
Eine Identität auf der Kippe
Xbox steht an einem Scheideweg – und ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Microsoft aktuell eher reagiert als gestaltet. Die Öffnung für andere Plattformen wirkt kurzfristig clever, doch sie untergräbt das Fundament, auf dem Xbox jahrelang stand: die Bindung an eine eigene Plattform, eine eigene Community, ein klares Versprechen an die Spieler.
Klar, Vielfalt und Offenheit sind gute Dinge – aber nicht, wenn sie auf Kosten der Identität gehen. Vielleicht braucht Xbox gerade jetzt wieder das, was sie einst stark gemacht hat: Mut zur Eigenständigkeit.

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