Microsoft
Die Zukunft von Xbox: Microsofts Strategie zwischen Game Pass und Hardware-Verzicht?

Die ursprüngliche Entwicklerkultur, die Xbox groß gemacht hat, ist laut Fryer geschwächt. Die Zukunft von Xbox hängt stark von neuen Spielen und dem 25-jährigen Jubiläum ab.
TL;DR Microsoft verabschiedet sich, laut Laura Fryer, von der eigenen Hardware-Innovation und setzt mit „Xbox Play Anywhere“ auf Xbox Game Pass und plattformübergreifendes Spielen. Der neue Xbox Ally Handheld basiert auf Windows, bietet aber keine native Xbox-Konsolen-Unterstützung, was Zweifel an seinem Erfolg weckt. Die Zukunft von Xbox-Hardware wirkt ungewiss, während der Fokus klar auf Streaming liegt.
Die ehemalige Xbox-Managerin Laura Fryer, eine der prägenden Persönlichkeiten der Xbox-Entwicklung und langjährige Leiterin der Xbox Advanced Technology Group, analysiert in ihrem aktuellen Video kritisch Microsofts Gaming-Strategie. Als Gründungsmitglied des Xbox-Projekts hat sie maßgeblich an Klassikern wie Gears of War und Zoo Tycoon mitgewirkt und kennt die Kultur und Stärken von Xbox aus erster Hand.
Sie sieht in der aktuellen Ausrichtung, vor allem im Rahmen des „Xbox Play Anywhere“-Plans und der Zusammenarbeit mit ASUS für den ROG Ally Handheld, einen deutlichen Wandel – und nicht unbedingt zum Vorteil der Marke.
Xbox Anywhere: Stil statt Substanz?
Microsoft setzt mit „Xbox Play Anywhere“ darauf, dass Spiele auf allen Geräten laufen – vom PC bis zum Handy. Doch wie Laura Fryer kritisch anmerkt, ist dies vor allem Marketing: Ein Xbox-Logo auf bestehender Hardware ersetzt keine echte Innovation. Hardwareentwicklung kostet viel, und Microsoft überlässt diese Aufgabe nun ASUS, die den ROG Xbox Ally produzieren.
Fryer erinnert daran, dass Xbox früher stark auf exklusive Spiele und Hardware setzte, heute aber oft Richtungswechsel vollzieht: Studios wie das von Hi-Fi Rush wurden geschlossen, Game Pass führt eingeschränkte Abo-Modelle ein, und Preisstrategien werden revidiert.
Diese Unbeständigkeit lässt die Xbox-Strategie chaotisch wirken und wirft die Frage auf, ob der Xbox Play Anywhere-Plan wirklich mehr Spieler zu Game Pass zieht – und ob der ROG Xbox Ally Handheld überzeugen kann.
Die Xbox-Historie: Entwicklerfokus als Schlüssel zum Erfolg
Als Microsoft Xbox vor 25 Jahren startete, lag ein großer Vorteil in der engen Zusammenarbeit mit Entwicklern. Fryer leitete das Xbox Advanced Technology Group, das Entwickler unterstützte und ihre Anliegen direkt in Microsoft einbrachte. Dieses Engagement half Xbox, eine Plattform zu schaffen, die auf Stabilität und Qualität setzte und dadurch exklusive, hochwertige Spiele ermöglichte.
Die Kultur damals war geprägt von Teamwork und Meritokratie – laut Fryer ein entscheidender Faktor für den Erfolg. Dieser Fokus hat sich laut ihr mit den Jahren verschoben, was unter anderem den holprigen Start der Xbox One mitprägte.
Kritik am Xbox Ally Handheld und Windows 11
Der neue Handheld basiert auf Windows 11 und wird von Fryer skeptisch betrachtet. Sie selbst bevorzugt Linux und kritisiert Windows 11 wegen restriktiver Features wie Pflichtkonten und Hardwareanforderungen. Für sie ist Windows keine „freie“ Plattform, was gerade bei einem Handheld ein Nachteil sein kann.
Noch problematischer: Der Xbox Ally unterstützt nur native PC-Spiele, keine nativen Xbox-Konsolenspiele. Das widerspricht dem Versprechen „Xbox Play Anywhere“ und schmälert den Kaufanreiz erheblich.
Für mobile Gaming-Alternativen empfiehlt Fryer eher Linux-basierte Geräte wie den Steam Deck, die günstiger sind und mehr Freiheit bieten.
Xbox verliert Kultur und Tempo bei großen Spielen
Fryer bemängelt, dass viele große Xbox-Titel wie State of Decay 3 oder Fable seit Jahren in der Entwicklung feststecken und zuletzt kaum präsent waren. Xbox habe seine Kultur des pünktlichen und qualitativ hochwertigen Veröffentlichens verloren.
Mit angekündigten Entlassungen bei Microsoft steht die Frage im Raum, ob Hardware- und Spiele-Teams noch ausreichend Unterstützung erhalten, um neue Highlights zu schaffen.
Xbox setzt alles auf Game Pass – doch was passiert langfristig?
Die Strategie, Hardware weitgehend aufzugeben und Spieler über Game Pass zu binden, bietet zwar Wert und Potenzial. Remakes erfolgreicher Klassiker und das umfangreiche Portfolio könnten Xbox stabil halten.
Doch Fryer stellt die entscheidende Frage: Was passiert nach 25 Jahren Xbox? Wo bleiben die neuen, großen Hits? Kann Microsoft die Marke langfristig relevant halten?
Das Xbox-Jubiläum 2026 könnte Antworten bringen – oder die Zweifel weiter verstärken.
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