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Deutschlandweiter Startschuss in Schleswig-Holstein: Erste Lizenzen für Online-Casinospiele sind da

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Erste Lizenzen für Online-Casinospiele sind da

Du zockst gerne im Casino? Gute Nachrichten für dich.

Denn am 18. September 2024 war es endlich soweit: Schleswig-Holstein hat als erstes deutsches Bundesland offizielle Lizenzen für Online-Casinospiele an private Anbieter vergeben.

Das ist ein echtes Novum. Bisher lagen solche Genehmigungen in Deutschland eher im Dornröschenschlaf. Nun dürfen BluBet Operations Limited, Cashpoint (Malta) Limited, Skill on Net Limited und Tipico Karlsruhe Limited ganz legal Spiele wie Roulette, Blackjack und Baccarat online anbieten. Branchenprofis sprechen von einem Meilenstein, weil Schleswig-Holstein damit den Weg für eine klarere und umfassendere Glücksspielregulierung in Deutschland frei macht.

Spielerschutz im Fokus

Wer jetzt denkt, hier wird wild drauflos gezockt, liegt falsch. Als Deutscher dürfte das aber nicht überraschen. Denn die BRD ist bekannt für ihre drakonischen, regulatorischen Einschränkungen – bei allem. Und bei heiklen Angelegenheiten wie dem Glücksspiel versteht der deutsche Gesetzgeber jetzt wirklich keinen Spaß.

Nichtsdestotrotz geht es aber nicht um willkürliche puritanische Spielverderberei, sondern um den Schutz von Spielern. Zwar wird gerne argumentiert, dass Verbraucher Eigenverantwortung übernehmen müssen – aber in der Praxis sieht der deutsche Staat das nunmal anders und traut es dem Ottonormalverbraucher nicht zu, sich selbst zu schützen. Wie sinnvoll diese Haltung ist, wollen wir an dieser Stelle nicht weiter diskutieren.

Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack hat betont, dass ein legales und attraktives Angebot Spieler davor bewahren soll, auf dubiose Plattformen auszuweichen. Dazu gibt es knallharte Vorgaben: Einsatzlimits, Tools zur Selbstkontrolle und eine Anbindung an die Sperrdatei OASIS. So will man sicherstellen, dass potenzielle Spielprobleme nicht unter den Tisch fallen und gleichzeitig der Markt transparenter wird.

„Mit einem starken Fokus auf den Spielerschutz und klaren Regeln wollen wir die Attraktivität legaler Angebote steigern und den Schwarzmarkt zurückdrängen“,
– Sabine Sütterlin-Waack

Hintergrund: Der Glücksspielstaatsvertrag 2021

Die rechtliche Grundlage für diesen Schritt bildet der Glücksspielstaatsvertrag 2021 (GlüStV 2021), der seit dem 1. Juli 2021 in Kraft ist. Damit gibt es erstmals bundesweit einheitliche Leitplanken fürs Glücksspiel. Obwohl die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) für Online-Slots und Poker zuständig ist, dürfen die 16 Bundesländer eigenverantwortlich über Lizenzen für Tischspiele entscheiden. Schleswig-Holstein, das schon früher mit seinem liberalen Kurs in Sachen Glücksspiel auffiel, hat die Gunst der Stunde als erstes Bundesland genutzt.

Ein Vorbild für den Rest der BRD?

Dass Schleswig-Holstein jetzt vorangeht, könnte in Zukunft auch andere Bundesländer ermutigen. Selbst die österreichische Vereinigung für Wetten und Glücksspiel (OVWG) lobte diesen Schritt und wies darauf hin, dass ein sicherer Rechtsrahmen die Risiken für Spieler minimiert. Dabei geht es nicht nur um Spielerschutz, sondern auch darum, dem Schwarzmarkt den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Christian Heins, iGaming-Direktor bei Tipico, ist entsprechend begeistert und ließ auf LinkedIn verlauten: „Als gebürtiger Schleswig-Holsteiner ist es großartig zu sehen, wie mein Heimatland in der Regulierung vorangeht. Wir freuen uns darauf, die Zusammenarbeit mit Tischspiel-Anbietern zu intensivieren.“

Der Schwarzmarkt bleibt hartnäckig

Trotz aller Euphorie bleibt das Thema Schwarzmarkt ein wunder Punkt. Die gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder schätzt, dass 2023 rund 4 % des Bruttospielertrags (GGR) – einschließlich landbasierter Angebote – aus illegalem Glücksspiel stammen. Branchenverbände wie der Deutsche Online Casinoverband (DOCV) halten diese Zahl allerdings für zu niedrig. Sie gehen davon aus, dass rund 20 % des Online-GGR in dunklen Kanälen versickern.

Man sieht also: Auch wenn die Regulierung an Fahrt aufnimmt, tummeln sich immer noch viele unseriöse Anbieter auf dem Markt. Der DOCV fordert deshalb schärfere Kontrollen und Maßnahmen wie IP-Blocking, um illegale Plattformen effektiv zu bekämpfen.

Harte Regeln: Limits und Werbebeschränkungen

Der Glücksspielstaatsvertrag 2021 hat zusätzlich neue Vorschriften mitgebracht, um Spielern den Rücken zu stärken. So liegt das monatliche Einsatzlimit zum Beispiel bei 1.000 Euro – mehr geht nicht. Werbung und Bonusangebote sind ebenfalls deutlich eingeschränkt. Anbieter dürfen nur zu bestimmten Zeiten Werbung schalten, und auch dann nur in einem Rahmen, der sich klar an Erwachsene richtet.

Ein weiterer Baustein: die zentrale Sperrdatei OASIS. Hier können sich Spieler selbst eintragen lassen, wenn sie merken, dass ihnen das Zocken entgleitet. Damit will man besonders gefährdete Gruppen schützen und sicherstellen, dass sie nicht ungebremst weiterspielen können.

Neue Chancen für seriöse Anbieter

Die frischen Lizenzen bringen aber nicht nur mehr Sicherheit für Spieler, sondern bieten auch Chancen für Anbieter, die sich an die Regeln halten. Indem sie offen und legal agieren, bauen sie Vertrauen auf. Da Schleswig-Holstein Steuereinnahmen aus diesen Lizenzen erzielen kann, fließt ein Teil der Einnahmen auch wieder in Projekte wie den Spielerschutz.

Auch die Spieler selbst dürften profitieren, weil seriöse Plattformen in Sachen Service, Spielerschutz und Boni besser aufgestellt sind. Gerade deutsche Casino Bonus Angebote könnten ein entscheidendes Argument sein, um sich von den illegalen Konkurrenten abzusetzen.

Ein Blick nach vorn

Ob Schleswig-Holstein nur ein Vorreiter ist oder ob andere Bundesländer zügig nachziehen werden, bleibt spannend. Branchenkenner vermuten, dass in den kommenden Jahren mehr Bewegung in die Sache kommt. Trotzdem ist eine bundesweite Harmonisierung noch immer eine Riesenaufgabe.

Eines scheint sicher: Je attraktiver die legalen Angebote sind, desto kleiner wird der Raum für Schwarzanbieter. Wenn staatliche Stellen zugleich konsequent gegen illegale Portale vorgehen und den Spielerschutz ernst nehmen, dürfte der Markt in Deutschland langfristig auf einem soliden Fundament stehen.

Mit anderen Worten: Schleswig-Holstein hat einen großen Schritt getan, aber das letzte Wort in Sachen Online-Glücksspiel ist noch lange nicht gesprochen.

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