Microsoft
FTC-Chefin Lina Khan kritisiert Xbox Game Pass Preiserhöhung
Nach Microsofts Übernahme von Activision Blizzard kritisiert FTC-Chefin Lina Khan die jüngsten Preiserhöhungen beim Xbox Game Pass Ultimate. Sie warnt vor wachsender Marktkonzentration und den Folgen für Spieler und Entwickler.
Lina Khan, Vorsitzende der US Federal Trade Commission (FTC), hat sich auf X (ehemals Twitter) zu Wort gemeldet und die jüngsten Preiserhöhungen beim Xbox Game Pass Ultimate scharf kritisiert. Ihrer Ansicht nach zeigen die Entwicklungen nach der milliardenschweren Übernahme deutlich, wie gefährlich übermäßige Marktkonzentration in der Spielebranche sein kann.
FTC sieht Marktmissbrauch nach Activision-Übernahme
In ihrem Beitrag schreibt Khan: „Microsofts Übernahme von Activision wurde von deutlichen Preiserhöhungen und Entlassungen begleitet – zum Schaden von Spielern und Entwicklern.“
Sie zieht damit eine direkte Verbindung zwischen dem Abschluss des Deals und den jüngsten Anpassungen der Abo-Preise.
Khan warnt, dass große Konzerne, sobald sie eine marktbeherrschende Position erreicht haben, dazu neigen, ihre Kunden zu vernachlässigen. Wörtlich heißt es: „Wenn Unternehmen zu groß werden, um sich zu kümmern, können sie ihren Kunden das Leben schwerer machen, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen.“
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Damit bezieht sie sich auf die jüngste Kritik an Microsoft, nachdem der Preis für den Xbox Game Pass Ultimate erhöht wurde – ein Schritt, der von vielen Spielern als Wortbruch empfunden wird.
Ein altes Versprechen bricht auf
Der Journalist Lee Hepner erinnerte in einem Post an Microsofts Aussage aus dem Jahr 2023: „Game Pass prices will not increase as a result of the [Microsoft-Activision] Merger.“
Diese Zusicherung war Teil von Microsofts Argumentation vor Gericht, um die Übernahme zu rechtfertigen.
Im Juli 2023 lehnte eine Bundesrichterin die Klage der FTC gegen den Zusammenschluss ab. Pikant: Der Sohn der Richterin arbeitete laut Hepner zu diesem Zeitpunkt bei Microsoft – ein Detail, das in den sozialen Medien für Diskussionen sorgte.
Nur wenige Monate später folgte die erste Preissteigerung beim Xbox Game Pass Ultimate. Für viele Beobachter war das ein klares Signal, dass Microsoft nach dem Abschluss des Deals begonnen hat, seine neue Marktposition konsequent auszunutzen.
Xbox Game Pass Preise
Kritik an wachsender Marktkonzentration
Lina Khan nutzt den Fall, um erneut auf ein strukturelles Problem in der Tech- und Spieleindustrie hinzuweisen: Marktkonzentration.
Die FTC-Chefin betont, dass die zunehmende Dominanz einzelner Konzerne Innovationen bremse und am Ende den Verbrauchern schade. Ihre Argumentation erinnert an ihre bisherigen Untersuchungen gegen Amazon, Google und Meta – Unternehmen, denen sie ähnliches Verhalten vorwirft.
Microsoft hatte durch die Übernahme von Activision Blizzard Zugriff auf einige der größten Franchises der Branche, darunter Call of Duty, Diablo, Overwatch und World of Warcraft. Kritiker sehen darin die Entstehung eines neuen Super-Konzerns, der durch die Integration von Activisions Studios seine Abo-Dienste wie den Xbox Game Pass weiter stärken konnte.
Doch während Microsoft diese Strategie als „spielerfreundlich“ darstellt, sehen Wettbewerbsbehörden weltweit darin ein Risiko für den freien Markt.
Florian Mueller kontert: „Falscher Sündenbock“
Jurist und Branchenanalyst Florian Mueller widerspricht der FTC-Chefin entschieden. In einem Tweet schreibt er: „Im Jahr 2022 hat sie sich das falsche Geschäft ausgesucht, um es zu blockieren. Jetzt sucht sie sich dasselbe falsche Geschäft aus, um es für branchenweite Phänomene im Jahr 2025 verantwortlich zu machen.“
Mueller wirft Khan vor, Microsoft für Entwicklungen verantwortlich zu machen, die sich im gesamten Gaming-Markt abzeichnen – etwa steigende Produktionskosten, Inflation und der generelle Trend zu teureren Abo-Diensten.
Er betont zudem, dass viele Befürchtungen der FTC nach der Übernahme nicht eingetreten seien. „Was ist eigentlich mit der angeblich drohenden Marginalisierung der PlayStation passiert?“, fragt er rhetorisch und erinnert daran, dass Sony auch 2025 weiterhin Marktführer bei Konsolenverkäufen ist.
Ebenso seien die oft zitierten „absichtlichen Bugs in der PlayStation-Version von Call of Duty“ nie Realität geworden. Damit spielt Mueller auf frühere FTC-Bedenken an, wonach Microsoft Konkurrenzversionen absichtlich schwächen könnte.
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Was Microsofts Strategie bedeutet
Microsoft verfolgt mit dem Xbox Game Pass Ultimate ein Modell, das dem klassischen Spielekauf den Rang ablaufen soll. Statt einzelne Titel zu erwerben, können Spieler über das Abo auf eine ständig wachsende Bibliothek zugreifen. Das Konzept ist für viele attraktiv – bis der Preis steigt.
Die jüngste Erhöhung trifft insbesondere langjährige Abonnenten, die sich an den niedrigen Einstiegspreis gewöhnt hatten. Auch Entwickler äußern zunehmend Bedenken, da die Einnahmen über den Game Pass stark von Microsofts interner Verteilung abhängen. Lina Khan betont, dass genau diese Abhängigkeit zu einem Ungleichgewicht führen könne, bei dem kleinere Studios auf der Strecke bleiben.
Globale Reaktionen und mögliche Folgen
Branchenanalysten warnen, dass weitere Anpassungen folgen könnten, sobald sich Microsoft vollständig in seiner neuen Position gefestigt hat. Insbesondere das Zusammenspiel zwischen Game Pass, Activision Blizzard und dem kommenden Cloud-Gaming-Segment wird als potenziell monopolistisch eingestuft.
Während Microsoft betont, dass der Game Pass weiterhin ein faires Angebot bleibe, sehen Kritiker darin ein Paradebeispiel für die Gefahren einer unregulierten Konsolidierung in der Tech- und Spielebranche.
Fazit: Ein Weckruf für die Branche
Lina Khans scharfe Worte verdeutlichen, dass die Debatte um Marktmacht in der Spieleindustrie längst nicht beendet ist. Microsoft steht exemplarisch für den Wandel einer Branche, die sich immer stärker auf Abo-Modelle, Cloud-Dienste und Cross-Plattform-Ökosysteme stützt.
Für dich als Spieler bedeutet das: Mehr Komfort, aber auch mehr Abhängigkeit. Wenn ein Konzern die Regeln bestimmt, kann er die Preise diktieren – und genau davor warnt Khan. Ob ihre Kritik zu politischen Konsequenzen führt, bleibt abzuwarten. Doch die Diskussion zeigt: Das Thema faire Wettbewerbsbedingungen im Gaming bleibt aktueller denn je.
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