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Mafia: The Old Country für Xbox im Test – Packende Mafia-Story, aber spielerisch nur solide
Mafia: The Old Country entführt Dich ins Sizilien der frühen 1900er Jahre und bietet eine packende, filmreife Story, die sich wie ein interaktives Mafia-Drama anfühlt.
Mit Mafia: The Old Country erscheint ein neuer Teil der bekannten Mafia-Reihe, der Spieler in eine Epoche führt, die bisher in Games kaum beleuchtet wurde: das Sizilien der frühen 1900er Jahre. Statt einer modernen Open-World-Erfahrung setzt das Spiel auf eine lineare, stark inszenierte Story-Kampagne. Auf der Xbox Series X|S überzeugt der Titel vor allem durch seine cineastische Präsentation, die authentische Atmosphäre und die exzellente Sprecherleistung. Doch wie schlägt sich das Spiel in Sachen Gameplay, Technik und Gesamtpaket?
Ein Mafia-Drama im alten Sizilien – Die Story im Fokus
Für mich ist die größte Stärke von Mafia: The Old Country ganz klar die Geschichte. Ich werde hineingezogen in eine klassische Mafia-Erzählung, in der Familie, Loyalität und Verrat im Mittelpunkt stehen. Die Handlung selbst ist nicht völlig unvorhersehbar, doch sie ist so stimmig und handwerklich stark umgesetzt, dass ich über kleinere Klischees hinwegsehen konnte.
Die Atmosphäre hat mich besonders beeindruckt: Ob kleine Dorfplätze, enge Gassen oder prachtvolle Villen – jedes Setting steckt voller Details. Auch regionale Küche, Bräuche und die Architektur tragen dazu bei, dass sich Sizilien Anfang des 20. Jahrhunderts unglaublich authentisch anfühlt.
Ein absolutes Highlight ist die Sprecherleistung. Vor allem Don Torrisi als Schlüsselfigur hat mich mit seiner Stimme sofort gepackt. Fast so, als würde ich einen hochwertigen Mafia-Film im Kino erleben.
Mit über 10 Stunden Spielzeit bleibt die Kampagne kompakt. Mir hat es gefallen, dass es keine Nebenmissionen oder Sammelobjekte gibt, die mich vom Kern der Geschichte ablenken. Dadurch hatte ich das Gefühl, einen intensiven, durchinszenierten Mafia-Film zu spielen.
Gameplay – Solide, aber wenig innovativ
Beim Gameplay hatte ich gemischte Gefühle. Die Third-Person-Deckungsshooter-Mechaniken funktionieren grundsätzlich gut. Die Steuerung auf der Xbox reagiert präzise, Feuergefechte und Nahkampfangriffe gehen sauber von der Hand.
Allerdings fühlte sich das Gunplay für mich etwas schwammig an. Treffer hatten nicht immer die Durchschlagskraft, die ich mir gewünscht hätte. Auch die repetitiven Feuergefechte nutzen sich mit der Zeit ab. Richtig gestört haben mich die Stealth-Passagen: Wurde ich entdeckt, bedeutete das sofort ein Scheitern – ein Design, das meiner Meinung nach nicht mehr in die heutige Zeit passt.
Positiv fand ich die klare Struktur. Jede Mission war direkt mit der Story verbunden, ohne unnötige Ablenkungen. Für jemanden wie mich, der oft von Open-World-Aufgaben erschlagen wird, war das eine willkommene Abwechslung.
Technik und Performance
Technisch macht Mafia: The Old Country einen hervorragenden Eindruck. Auf meiner Xbox Series X lief das Spiel in gestochen scharfer 4K-Auflösung bei stabilen 60 FPS. Licht- und Schatteneffekte sorgten für eine enorm cineastische Präsentation. Ruckler gab es nur selten.
Auf der Xbox Series S, auf dem ich das Spiel kurz teilweise auch gespielt habe, muss man zwar mit reduzierter Auflösung leben, doch auch hier bleibt die Performance stabil.
Ein großes Lob geht an die Soundkulisse: Die Musik hat mich immer in die richtige Stimmung versetzt. Von leisen, bedrohlichen Klängen bis hin zu dramatischen Orchesterstücken. Mit Kopfhörern war die Atmosphäre noch intensiver.
Für wen lohnt sich das Spiel?
Nach meiner Erfahrung hängt es stark von den Erwartungen ab, ob sich Mafia: The Old Country lohnt:
- Story-Fans: Wer wie ich eine packende Geschichte und authentische Atmosphäre sucht, wird begeistert sein.
- Gameplay-Fans: Wer frische, innovative Mechaniken erwartet, wird eher enttäuscht.
- Open-World-Liebhaber: Hier gibt es bewusst keine offene Welt – lineare Story pur.
Im Vergleich zu Mafia II oder der Definitive Edition ist The Old Country weniger actionreich, dafür atmosphärisch dichter.
Fazit
Das Setting im Sizilien der frühen 1900er ist frisch und einzigartig, die Story fesselnd und die Präsentation filmreif. Technisch hat mich die Xbox-Version überzeugt.
Aber: Spielerisch bleibt das Ganze etwas konservativ. Das Gunplay hätte wuchtiger sein dürfen, und manche Designentscheidungen wirken altmodisch. Wer ein episches Open-World-Erlebnis erwartet, wird nicht glücklich.
Für Fans von Mafia-Dramen und linearen Storygames ist es jedoch eine klare Empfehlung
Wertung: 7,5/10
Ein starkes Story-Erlebnis, das mehr Film als Spiel ist.
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