Fallout-Comeback: Obsidian holt Kultentwickler Tim Cain

Der Schöpfer von Fallout 1 & 2 ist zurück bei Obsidian Entertainment. Microsoft setzt auf Retro-RPG-Power, um das Wasteland neu zu beleben.

Die Fallout-Reihe ist seit jeher ein Herzstück des Xbox-Portfolios. Nach Jahren des Wartens und zahllosen Gerüchten gibt es nun handfeste Neuigkeiten: Tim Cain, der kreative Kopf hinter Fallout 1 und Fallout 2, ist offiziell zu Obsidian Entertainment zurückgekehrt. Damit könnte Microsoft den Grundstein für ein großes Comeback der ikonischen Postapokalypse-Reihe legen.

Ein Veteran kehrt zurück

Tim Cain, der in den späten 1990er-Jahren gemeinsam mit Leonard Boyarsky die Fallout-Serie ins Leben rief, hat seine Rückkehr selbst bestätigt. In einem Video erklärte er:

Ich bin wieder bei Obsidian, diesmal als Vollzeitmitarbeiter vor Ort. Kein Remote-Job, kein Vertrag. Ich darf noch nichts über das Projekt sagen, an dem ich arbeite, aber ihr werdet es ohnehin nicht erraten.

Mit dieser Aussage sorgt Cain für reichlich Spekulationen. Ob er tatsächlich an einem neuen Fallout-Projekt beteiligt ist, steht nicht fest. Doch seine Rückkehr zu Obsidian, dem Studio, das mit Fallout: New Vegas einen der beliebtesten Teile der Serie entwickelte, lässt Fans hoffen.

Fallout in Bewegung: Remakes und neue Projekte

Nach aktuellen Leaks von Brancheninsidern ist ein vollständiges Remake von Fallout 3 für 2026 oder 2027 geplant. Dieses Remake soll die Spielengine komplett überarbeiten und möglicherweise auf Unreal Engine 5 basieren. Parallel dazu kursieren Berichte, dass ein Fallout: New Vegas Remake bei Virtual Studios in Arbeit sei, das jedoch noch einige Jahre entfernt ist.

Währenddessen arbeitet eine engagierte Modder-Gruppe an einem Projekt namens Fallout 4: New Vegas, das das Kultspiel mit der Technik von Fallout 4 neu aufbaut. Diese Neuinterpretation soll Ende 2025 oder 2026 erscheinen, allerdings exklusiv für den PC. Da kommende Xbox-Modelle stark auf PC-Kompatibilität setzen, ist ein späterer Konsolenrelease aber wahrscheinlich.

Warum Tim Cain zurückkehrt

Die Rückkehr von Tim Cain zu Obsidian ist ein strategisch kluger Schritt. Obsidian hat sich mit Titeln wie The Outer Worlds, Avowed und Pillars of Eternity als Studio mit großem Rollenspiel-Know-how etabliert. Doch viele Spieler wünschen sich von Obsidian wieder das düstere, zynische und moralisch komplexe Storytelling, das Fallout einst ausmachte.

Cain steht wie kaum ein anderer für diesen Stil. Seine Werke verbinden schwarze Humor-Elemente, soziale Kritik und tiefgehende Rollenspielsysteme zu einer unverwechselbaren Mischung. Genau diese Elemente fehlen vielen Fans in den modernen Fallout-Spielen von Bethesda.

Ein neues Fallout oder eine neue IP?

Colt Eastwood, einer der bekanntesten Xbox-Analysten und YouTuber, spekuliert in seinem Video, dass Cain nicht an einem direkten Fallout-Remake arbeitet. Vielmehr könnte er für Obsidian ein komplett neues RPG entwickeln, das sich stilistisch an Fallout orientiert, jedoch eine eigene Welt und Geschichte erzählt.

Ein solches Projekt würde Obsidian ermöglichen, die kreative Freiheit eines neuen IPs mit dem Erbe der klassischen Fallout-DNA zu verbinden. Angesichts der aktuellen technischen Ausrichtung des Studios wäre eine Entwicklung in Unreal Engine 5 wahrscheinlich.

Ein „geistiger Nachfolger“ im Stil von Fallout, der sich durch realistische Grafik, tiefe Entscheidungen und eine düstere Atmosphäre auszeichnet, könnte die perfekte Brücke zwischen alten Fans und neuen Spielern schlagen.

Was bedeutet das für Fallout 5 und Bethesda?

Todd Howard und Bethesda konzentrieren sich derzeit auf The Elder Scrolls VI, das voraussichtlich erst 2027 oder 2028 erscheinen wird. Erst danach wird sich das Studio Fallout 5 widmen – was ein Release frühestens 2035 wahrscheinlich macht.

Damit Xbox die wachsende Nachfrage nach Fallout nicht ungenutzt lässt, plant Microsoft offenbar, Spin-offs und Remakes durch Partnerstudios umzusetzen. Die Strategie erinnert an die von Star Wars, wo mehrere Studios gleichzeitig an verschiedenen Projekten innerhalb derselben Marke arbeiten.

Falls Obsidian mit Tim Cain ein neues Fallout-ähnliches Spiel oder gar einen offiziellen Spin-off-Titel entwickelt, könnte dies der perfekte Weg sein, um die Franchise zwischenzeitlich frisch und relevant zu halten.

Fallout-Boom durch die TV-Serie

Ein weiterer Treiber für die Rückkehr der Marke ist der Erfolg der Fallout-TV-Serie, deren zweite Staffel in wenigen Wochen startet. Die Show hat das Interesse an der Reihe enorm gesteigert und neue Spieler in die Spielewelt gebracht.

Mit steigender Fan-Nachfrage ist jetzt der ideale Zeitpunkt für Xbox, die Serie wieder aufleben zu lassen. Microsoft hat durch seine Übernahme von Bethesda und Obsidian die einzigartige Gelegenheit, mehrere Studios innerhalb des eigenen Ökosystems an Fallout-bezogenen Projekten arbeiten zu lassen.

Ein Blick in die Zukunft

Wenn sich die Leaks und Hinweise bestätigen, könnte die Zukunft der Fallout-Marke folgendermaßen aussehen:

• 2026/2027: Veröffentlichung des Fallout 3 Remakes
• 2027–2029: Potenzieller Release eines neuen Fallout Spin-offs oder einer neuen IP von Obsidian mit Tim Cain
• ab 2030: Möglicher Start der Entwicklung von Fallout 5 bei Bethesda

Damit würde Microsoft die Marke über Jahre hinweg kontinuierlich aktiv halten – mit frischen Ideen, neuen Engines und den richtigen kreativen Köpfen.

Ein Comeback, das Hoffnung macht

Die Rückkehr von Tim Cain zu Obsidian ist mehr als nur eine Personalie. Sie steht für einen Wandel in der Strategie von Xbox: weg vom bloßen Fortsetzen, hin zum kreativen Wiederentdecken.

Cain verkörpert die Werte, die Fallout einst groß machten – Mut zur Düsternis, schwarzer Humor und moralische Tiefe. Sollte er tatsächlich an einem neuen Fallout-ähnlichen Spiel arbeiten, könnten Fans bald wieder das Gefühl erleben, das die Serie einst einzigartig machte.

Mit Obsidian, Virtual Studios und Bethesda unter dem Dach von Microsoft scheint die Zukunft von Fallout und seinen geistigen Nachfolgern gesichert zu sein.