Spiele
Football Manager wächst dank Xbox Game Pass und Netflix rasant
Football Manager erreicht durch Plattformen wie Xbox Game Pass, PS Plus und Netflix neue Rekordzahlen. Studio-Chef Miles Jacobson erklärt, warum die Serie von Abos profitiert und trotz Branchensorgen kein Risiko der „Kannibalisierung“ sieht.
Als Football Manager 2020 die Marke von zwei Millionen Spielern knackte, war das für Entwickler Sports Interactive ein Meilenstein. Heute, nur wenige Jahre später, sind diese Zahlen kaum noch vergleichbar. Dank Xbox Game Pass, PlayStation Plus, Netflix und weiteren Abo-Diensten hat die Serie ihre Reichweite vervielfacht. Studioleiter Miles Jacobson spricht offen darüber, wie Abos die Zukunft des Football Manager prägen – und weshalb er darin mehr Chance als Risiko sieht.
Vom Nischenhit zum Massenphänomen
„Es war vor fünf, sechs Jahren, dass wir zum ersten Mal zwei Millionen Spieler gefeiert haben“, erinnert sich Jacobson. Seitdem hat sich der Football Manager durch gezielte Partnerschaften zu einem weltweiten Phänomen entwickelt. Laut Jacobson liegt die aktuelle Zahl bei über 19 Millionen Spielern, von denen 7,5 Millionen mehr als fünf Stunden investiert haben.
Besonders beeindruckend: Noch im Juni 2025 spielten über 2 Millionen Nutzer Football Manager 2024, obwohl der Titel bereits seit November 2023 erhältlich ist und es nach der Absage von FM25 keine neuen Daten-Updates oder Patches gab. Damit zeigt sich: Die Serie ist langlebiger denn je.
Rekordzahlen bei Spielzeit und täglicher Aktivität
Die harten Zahlen unterstreichen den Erfolg. Allein FM24 kommt auf 1,7 Milliarden Stunden Gesamtspielzeit, mit einem Durchschnitt von 118,8 Stunden pro Spieler. Selbst Spieler, die nur kurz reinschauen und wieder abspringen, können den Durchschnitt nicht verschleiern: Für Vielspieler liegen die Werte noch deutlich höher.
Bemerkenswert ist zudem, dass die täglichen aktiven Nutzer im Sommer 2025 höher lagen als zum Release. Zwei Jahre nach Veröffentlichung erlebt FM24 also nicht etwa einen Rückgang, sondern ein Wachstum.
Abos als Wachstumsmotor
Jacobson macht kein Geheimnis daraus: Der Erfolg von Football Manager hängt direkt mit den Abo-Diensten zusammen. Xbox Game Pass, PS Plus, Netflix oder Apple Arcade bringen Millionen neue Spieler, ohne dass klassische Verkäufe darunter leiden.
„Wir haben neunmal so viele Spieler und zweieinhalbmal so viel Umsatz“, fasst Jacobson zusammen. Für Sports Interactive bedeutet das: Abos erweitern die Reichweite, ohne die Verkäufe zu kannibalisieren.
Das unterscheidet die Serie von vielen klassischen Spielen. Während andere Studios und Branchenexperten wie Arkane-Gründer Raphael Colantonio Abo-Dienste kritisch sehen und vor langfristigen Risiken warnen, betont Jacobson die Vorteile. Für Football Manager habe man eine klare Strategie entwickelt, die über Jahre vorbereitet wurde.
Langfristige Planung statt kurzfristiger Trends
Entscheidend für den Erfolg ist laut Jacobson die sorgfältige Vorbereitung. Fünf Jahre lang testete das Studio verschiedene Modelle, bevor es die endgültige Strategie umsetzte. Ziel war es, eine „langfristig adressierbare Zielgruppe“ aufzubauen: Spieler, die mehr als fünf Stunden investieren und so treue Kunden werden.
Damit schafft sich das Studio eine Absicherung für den Fall, dass Abo-Deals auslaufen. Denn wer einmal tief im Spiel steckt, bleibt oft auch außerhalb von Game Pass und Co. dabei.
„Wir wissen genau, wie viele Spieler wir haben, die lange genug spielen, um sie auch direkt ansprechen zu können. Das macht uns unabhängiger von Plattformen und gibt uns Spielraum, wenn Verträge auslaufen“, erklärt Jacobson.
Unterschiedliche Modelle, gleiche Chancen
Die Finanzstrukturen hinter Abo-Diensten sind geheimnisvoll, doch Jacobson beschreibt zumindest die Vielfalt: Manche Deals bestehen aus Vorabzahlungen plus Umsatzbeteiligung, andere berechnen sich nach Spielzeit oder Reichweite. Microsoft, Apple, Amazon oder Netflix setzen jeweils auf eigene Modelle.
Für Sports Interactive ergibt sich daraus ein klarer Vorteil: klassische Verkäufe laufen weiter, während die Abo-Einnahmen zusätzlichen Umsatz generieren. Dieses Zusammenspiel sorgt dafür, dass Football Manager heute sicherer dasteht als je zuvor.
Mehr Konkurrenz um die Spielzeit
Trotz aller Erfolge sieht Jacobson auch die Herausforderungen der Branche. „Wir befinden uns mitten im Kampf um die Aufmerksamkeit der Spieler“, sagt er. Nicht nur andere Spiele, sondern auch Streamingdienste, Social Media und Musik buhlen um die Zeit der Nutzer.
Mit Titeln wie Football Manager, die enorme Spielzeiten generieren, konkurriert man direkt mit Blockbustern wie Destiny oder mobilen Dauerbrennern wie Candy Crush. Gleichzeitig erscheinen heute tausende Spiele pro Monat, wodurch der Markt immer unübersichtlicher wird.
Jacobson warnt: „Es gibt nicht genug Stunden am Tag für alle Spiele. Viele Projekte können deshalb gar nicht erfolgreich sein.“ Besonders die steigenden Budgets verschärfen diesen Druck.
Fazit: Football Manager bleibt auf Kurs
Während andere Studios die Abo-Modelle kritisch sehen, profitiert Football Manager in besonderem Maße. Die Mischung aus langfristiger Planung, breiter Plattformverfügbarkeit und einer treuen Community macht die Serie resilient gegenüber Marktschwankungen.
Auch ohne FM25 bleibt die Reihe stärker denn je. Die Zahlen von FM24 beweisen, dass eine konsequente Strategie im Zusammenspiel mit Abo-Diensten nicht nur Reichweite, sondern auch Stabilität sichern kann. Miles Jacobson und sein Team haben sich damit eine Position erarbeitet, die im hart umkämpften Spielemarkt selten geworden ist.
-
Spielevor 2 Tagen
Grand Theft Auto VI Release auf November 2026 verschoben
-
Spielevor 1 Woche
Halo Remake: Neue Gerüchte zu Halo 2 und Halo 3
-
Sony PlayStationvor 3 Tagen
PlayStation 5: Cross-Buy und PC-Verknüpfung geplant?
-
Xbox Series X|Svor 1 Woche
Xbox Next: Mehrere Hersteller, viele Modelle – das neue Xbox-Ökosystem?