Spiele
Vampire Survivors-Schöpfer kritisiert Publisher und startet eigenes Label
Mit Poncle Presents hat Luca Galante eine Plattform geschaffen, die sich klar von den etablierten Strukturen der Branche absetzt.
Mit Poncle Presents gründet Vampire Survivors-Schöpfer Luca Galante ein Publishing-Label, das kleine Indie-Studios unterstützen soll. Sein Ziel: faire Bedingungen, echte Spiele und nachhaltige Betreuung statt schneller Gewinne.
Mit Vampire Survivors landete Luca Galante einen Überraschungshit, der sich millionenfach verkaufte und das Genre der Survivors-Likes prägte. Aus dem Ein-Mann-Projekt wurde in kurzer Zeit ein Team, das nun auch als Publisher tätig ist. Unter dem Label Poncle Presents will Galante Indie-Studios fördern und ihnen den Weg zu mehr Sichtbarkeit und nachhaltigem Erfolg ermöglichen.
Für Galante war dieser Schritt eine bewusste Reaktion auf die Probleme, die er in der Branche beobachtet hat. Viele Publisher würden Spiele lediglich als Mittel zum schnellen Profit sehen. „Ich sehe viele Publisher, die versuchen, Plattformen nur auszunutzen, um Geld zu machen“, erklärt er. Dabei blieben Spiele oft unfertig, kämen halbgare Early-Access-Versionen auf den Markt oder würden von ihren Machern ohne weitere Pflege aufgegeben.
Fairness statt Ausbeutung
Poncle Presents verfolgt einen anderen Ansatz. Für Galante ist entscheidend, dass Spiele echten Wert für die Spieler haben und nach Veröffentlichung nicht im Stich gelassen werden. Ob ein Titel jetzt ein Hit wird oder nur eine kleine Fangemeinde findet, spiele keine Rolle. Sobald ein Spiel draußen ist, habe es eine Community, die Anspruch auf faire Behandlung habe.
Das bedeutet für Poncle: Post-Launch-Support gehört zwingend dazu. Updates, Bugfixes und kleinere Verbesserungen sollen auch dann gewährleistet sein, wenn ein Spiel nicht zum Kassenschlager wird. Damit grenzt sich das Label bewusst von großen Verlagen ab, die Projekte oft nur solange betreuen, wie diese Umsatz versprechen.
Erste Veröffentlichungen und klare Ausrichtung
Poncle Presents hat bereits die ersten Spiele auf Steam veröffentlicht. Dazu gehören:
- Kill the Brickman von Doonutsaur, ein Roguelike, das klassische Brickbreaker-Mechaniken neu interpretiert.
- Berserk or Die von Nao Games, ein 2D-Actionspiel, das mit optionalen Tastenkombinationen für zusätzlichen Nervenkitzel sorgt.
Beide Titel kamen bei Spielern gut an, auch wenn sie weit entfernt von den Verkaufszahlen von Vampire Survivors liegen. Doch genau das ist für Galante kein Problem. Er liebt kompakte Spiele mit klarer Ausrichtung und fairer Preisgestaltung. Sein Ziel sei es nicht, nur Blockbuster zu produzieren, sondern auch kleinen Ideen eine Chance zu geben.
Inspiration durch andere Indie-Publisher
Der Trend, erfolgreiche Studios zu Publishern auszubauen, ist nicht neu. Mit Outersloth, dem Verlag von Among Us-Entwickler Innersloth, oder Pocketpair Publishing, das durch den Erfolg von Palworld entstand, gibt es bereits ähnliche Beispiele. Auch Poncle sucht aktiv den Austausch mit diesen Firmen, um voneinander zu lernen und gemeinsame Erfahrungen in der Indie-Szene weiterzugeben.
Galante betont, dass Vampire Survivors für sein Studio vor allem Glück bedeutete. Der Erfolg sei keine Selbstverständlichkeit gewesen. Umso wichtiger sei es ihm, nun etwas zurückzugeben. „Wir haben viele Fehler gemacht, aber auch viel gelernt. Jetzt möchten wir dieses Wissen mit anderen Indies teilen,“ so Galante.
Leidenschaft als Auswahlkriterium
Bei der Suche nach Projekten für Poncle Presents legt Galante großen Wert auf Transparenz und Ehrlichkeit. Entscheidend sei nicht nur die Spielidee, sondern auch, wie Entwickler mit ihrer Community umgehen. Teams, die offen kommunizieren und mit echter Leidenschaft an ihren Projekten arbeiten, hätten die besten Chancen auf Unterstützung.
Wichtig ist für Poncle, dass ein Publisher die Vision der Entwickler nicht verändert, um kommerziellere Inhalte einzubauen. „Unsere Aufgabe ist es, die Ideen der Entwickler zu bereichern, nicht zu verbiegen“, erklärt Galante. Für ihn steht die kreative Integrität eines Spiels immer an erster Stelle.
Ein idealistischer Ansatz
Natürlich ist Galante bewusst, dass seine Haltung idealistisch wirken mag. In Zeiten, in denen viele Publisher auf Mikrotransaktionen, Battle-Pässe oder saisonale Updates setzen, klingt sein Ansatz fast wie ein Gegenentwurf. Doch er sieht die Publishing-Branche klar aus der Perspektive des Spiele-Machens – nicht allein aus der des Geschäfts.
Für Entwickler bedeutet das: Bei Poncle Presents steht die kreative Arbeit im Mittelpunkt, nicht das kurzfristige Umsatzpotenzial. Für Spieler heißt es, dass sie sich auf Spiele freuen dürfen, die mit echter Leidenschaft entwickelt und über die Veröffentlichung hinaus betreut werden.
Fazit
Galante nutzt den Erfolg von Vampire Survivors, um ein Stück des Glücks an die Indie-Community zurückzugeben. Damit reiht er sich in eine wachsende Bewegung ein, bei der erfolgreiche Studios anderen Indies die Türen öffnen. Für dich als Spieler bedeutet das: In Zukunft kannst du mit noch mehr spannenden und ungewöhnlichen Titeln rechnen, die genau deshalb entstehen konnten.
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